Ach ja, gibt es überhaupt Fehler, oder sind es nur Erfahrungswerte? Keine einfache Frage. Gehen wir mal davon aus es gibt sie, die typischen Anfängerfehler, dann könnten einige der folgenden Punkte euch evtl. davon abhalten derartige Erfahrungen selber machen zu müssen. Wie ihr mit den Tipps umgeht ist letztendlich eure Sache. Kann ja gut sein, das der Ein oder Andere es trotzdem versuchen muss. Warum nicht? Viel Spaß dabei. Allerdings erhoffen wir uns mit den nachstehenden Zeilen, ein paar von euch dazu bewegen zu können diesen tollen Sport nicht gleich wieder an den Nagel zu hängen.
Sniper Videos auf YouTube und Co. – Frustfreier Anfang
Ihr habt Interesse am Zwillensport gefunden, nachdem ihr ein Video auf YouTube oder Facebook gesehen habt. Dort hat ein Wahnsinnstyp auf 20 Meter durch eine Unterlegscheibe mit einem Loch vom 10 mm eine 8 mm Kugel durch eben diese U-Scheibe geschossen, um ein dahinter stehendes Centstück wegzuballern ohne die U-Scheibe zu berühren. WOW. Wer ist da nicht beeindruckt? Solltet ihr jetzt allerdings eure erste Zwille mit Bändern bestücken und genau dieses Setup aufbauen, könnte der ausbleibende Erfolgt zu Missmut und Frust führen. Der Sniper in dem Video hat bestimmt schon mehr als 200 Kugeln in die Atmosphäre geballert bevor er dieses Video drehte.
Also macht euch erstmal mit eurem neuen Sportgerät vertraut. Nehmt große Ziele, wie z.B. Raviolidosen oder ähnlichem. Hängt diese in Augenhöhe oder besser noch weiter unten auf, und versucht erstmal auf 5 Meter Abstand euer Glück. Erfolgserlebnisse stellen sich so viel schneller ein. Wenn ihr dieses Ziele sicher und konstant trefft, was durchaus nach ein paar hundert Schuss möglich ist, geht halt ein paar Meter weiter zurück. Jetzt habt ihr es auf 10 Meter drauf. Sauber. Klar könnt ihr noch weiter weggehen, aber zum Üben im Keller oder Garten, haben viele gar nicht die Möglichkeit auf 15 m oder 20 m Abstand zu gehen. Also verkleinert doch einfach erstmal das Ziel. Geht doch mal von der großen Raviolidose auf eine kleine Suppendose, bzw. Getränkedose. Ihr werdet euch wundern. Die sind auf einmalm nicht mehr bei jedem Schuss ein Treffer. Warum? Bei einem großen Ziel visiert man keinen Punkt an, außer man macht es absichtlich, sondern eher das Ganze. Ob die Kugel oben rechts oder unten links trifft ist egal. Die Dose scheppert. Die Streufläche kann demnach noch recht groß sein. Verkleinert diese mit kleineren Zielen. Wer kleine Ziele treffen will, muss auf kleine Ziele schießen. Das nächste Level wäre zum Beispiel ein Spinner von 40 mm. Also tastet euch langsam ran, und wenn es mal nicht läuft, hängt halt wieder die große Dose auf. Denn nur Erfolg ermutigt zum Weitermachen.
Viel hilft viel
Ein weit verbreitetes Gerücht. Auch ich habe an meiner zweiten Zwille, nachdem ich an der Ersten mit TBG und 8 mm Stahlkugeln geschossen habe, gleich mal doppelt TBG aufgezogen. OMG, der Auszug war deutlich heftiger. Man konnte die Zwille kaum ruhig halten (was zum Zielen kein Vorteil ist), und nach dem Schuss sind einem die Bänder gepflegt auf die Finger geknallt. Alles in Allem hatte man den Eindruck jetzt mindestens doppelt, wenn nicht sogar ein Vielfaches an Power gegenüber dem einfachem Band gehabt zu haben. Aber stimmt das auch? NEIN! Die Munition (Gewicht) muss der Bandstärke angepasst sein. Zuviel Band macht die Kugel eben nicht schneller. Es wird nur schwieriger das Band zu ziehen, sicher und ruhig zu zielen, und zur Krönung bekommt man die überschüssige Energie des Bandes noch als Handslap auf die Finger.
Ihr müsst also nicht gleich in den Ersten Versuchen auf 10 Meter eine Dose lochen. Was helfen euch 100 m/s an Geschwindigkeit, wenn 9 von 10 Schuss an dem Ziel, vorbeigehen? Richtig – nichts. Fangt also lieber mit leichteren Bändern an, und werdet erstmal zielsicher. Dann kann man immer noch auf den heftigen Kram umsteigen um mal zwischendurch auf volle Zerstörung zu gehen.
Bandanbindung und Zugrichtung
Egal ob ihr jetzt OTT oder TTF anbindet, die Bänder sind immer an der Vorderseite der Zwille befestigt, und werden über die Gabel, bei OTT oben und bei TTF seitlich, über die Gabelenden gezogen. NIEMALS in Anbinderichtung. Die Anbindung beruht zum Teil auf Reibung, und ein direktes ziehen sollte eine gute Anbindung zwar aushalten, aber richtig und sicher ist es nicht.
Tausend Zwillen sind besser als eine
Generell, also als Sammler und völlig Abhängiger gesprochen – ja. ABER, bevor ihr aus einem Fundus an unzähligen Zwillen täglich was anderes rausnehmt, solltet ihr das Handwerk doch besser erstmal auf einem Arbeitsgerät erlernen was euch liegt. Bei uns, also den Zwillunken Seiten Betreibern, ist es tatsächlich so, dass ich ständig und gerne neue Modelle erwerbe und haben will, Holger hingegen gibt sich mit einer meiner ersten Multiplexzwillen die ich gebastelt habe, einem weiteren Multiplexmodell und einer gekauften Chinazwille völlig zufrieden. Ich muss dabei sagen, dass meine Sammelleidenschaft auch erst begann, als ich mit meiner Zwille eine gewisse Trefferquote erreicht hatte. Ständiges wechseln hilft keinesfalls. Jede Schleuder ist etwas anders. Der Punkt über den ihr zielt ist anders. Die Haltung ist ggf. anders. Also ändert am Anfang nicht zu viele Faktoren, sondern schießt euch erstmal auf eine Fletsche ein. Dann fällt es viel einfacher seinen Zielpunkt auf eine andere Zwille zu übertragen.